Marmelade für Alle!

Die Kampagne Marmelade für Alle! hat das erklärte Ziel, ein Bewusstsein für die Bedeutung und den Wert von Lebensmitteln zu schaffen. In einer Zeit, in der wir in Europa über 50% unserer Lebensmittel wegwerfen, soll sie zum Nachdenken, aktiv werden und Mitmachen anregen.

Evangelische Jugend setzt sich für gesunde Ernährung ein

Im Sommer und Herbst sehen wir an vielen Orten Sträucher und Bäume voller Früchte, die nicht abgeerntet werden. Das reife Obst wird zu einem Ärgernis, da es nicht in die Biotonne passt. Auf der anderen Seite klagen viele darüber, dass gute und gesunde Ernährung viel zu teuer ist.

Die Evangelische Jugend setzt mit ihrer Kampagne etwas dagegen

Die Kinder und Jugendlichen der Evangelischen Jugend fragen an Orten, wo überzählige Früchte hängen, ob sie diese ernten oder vom Boden auflesen dürfen. Aus diesen Früchten kochen sie dann Marmeladen, Säfte und andere Köstlichkeiten, die auf dann auf den Evangelischen Kinder- und Jugendfreizeiten, Seminaren und Gruppenstunden konsumiert werden. Alles, was nicht selber verbraucht wird, kann später auf Weihnachtsbasaren oder bei Benefizveranstaltungen verkauft oder - ganz im Stil des alten Tauschhandels - gegen andere nützliche Dinge oder Dienstleistungen eingetauscht werden.
Die Idee ist ebenso einfach wie weitreichend. Denn: was mit einfachen Mitteln umgesetzt werden kann, entfaltet eine große Wirksamkeit.

Ein weiser Bär hat stets ein Marmeladen Sandwich unter seinem Hut versteckt - nur für den Notfall.

Paddington Bär

Alte Kulturtechnik neu erleben

Süßes mag man überall auf der Welt. Schon in der Antike gab es Marmelade. Das griechische Wort „mermelata“ bezeichnete mit Honig eingekochte Quitte. Im Spätmittelalter wurde Quittenmus in Spanien „mermelada“ genannt. Von dort gelangte das Wort in andere europäische Länder und Sprachen.
Und auch die Römer konservierten Obst mit Zucker. Den Beweis dafür lieferten bei Ausgrabungen aus dem alten Rom gefundene Tongefäße, in denen Reste von Zwetschgenmus in Verbindung mit Rohrzucker nachgewiesen wurden – der Vorläufer unserer heutigen gelierten und mit Zucker eingekochten Marmelade!
Was sich aber Marmelade nennen darf und was nicht, regelt in Deutschland seit 1982 die Konfitürenordnung.


Projektpartner

Brot für die Welt und der Verband Christlicher Pfadfinderinnen und Pfadfinder unterstützen diese Kampagne, weil sie gerade für Jugendgruppen eine Möglichkeit bietet, sich aktiv mit anderen zum Thema Lebensmittel und Lebensmittelverbrauch weltweit zu beschäftigen. Die Kampagne fördert die Gemeinschaft vor Ort. Denn „Marmelade für alle!“ bedeutet in Kontakt treten: Mit Gartenbesitzern und Landwirtinnen, mit Einzelhändlerinnen und dem Besitzer der Streuobstwiese, um die notwendigen Früchte zu erhalten. Mit dem Seniorenkreis, um das beste Marmeladerezept zu finden; mit den Eltern des Kindergartens und der Konfirmandengruppe, die Gläser für die Marmelade sammeln und mit dem Kirchenvorstand, der mit Marmelade kocht.  Brot für die Welt und VCP laden mit ihrer Unterstützung für „Marmelade für alle“ dazu ein, den eigenen Konsum zu überdenken und werben für eine nachhaltige Lebensweise.


Material zum Thema

aej | Material

Marmelade für Alle!

In unserer Marmeladenfibel sind die besten Rezepte und Do-it-yourself-Anleitungen der Kampagne versammelt. Zudem bietet sie Hintergrundinformationen und regt an, über Ernährungsgerechtigkeit, Genuss und Konsum, über die Weltwirtschaft und den Wert des Süßen nachzudenken. Die Fibel kann kostenlos bestellt werden. 3. Auflage 2019, 98 Seiten

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Dossier

Evangelische Jugend in ländlichen Räumen

Im ländlichen Raum zu leben heißt, in einem kleinen System Veränderungen intensiv zu erfahren – an einer Schnittstelle von Tradition und Moderne, Dorfidylle und Digitalisierung.


Kontakt

Dr. Karsten Schulz
Referent für Evangelische Jugend in ländlichen Räumen